Reaktor und die metaphysische Landwirtschaft

Alles entwickelt sich in Richtung höherer Frequenzen. Nicht die Zukunft, sondern eine Zunahme der Intensität ist die Richtung aller Entwicklung. Das hat mit der Zeit nichts zu tun, denn unterschiedliche Intensitätszustände existieren zeitfrei ineinander. Besser gesagt, es gibt gar keine unterschiedlichen Zustände, es gibt jeweils in sich unterschiedlich intensive Kontinuums, die ständig aus sich heraus und in sich hinein strömen.

Jedes Phänomen setzt sich aus der durch die Zerstörung anderer Phänomene freigesetzten Energie zusammen. Es reift mit der Aufnahme weiterer Portionen freier Energie und verfeinert sich. Es wird immer komplexer, strukturierter, energiegeladener und letztendlich auch für Menschen wahrnehmbarer.

In Zeitbegriffen ausgedrückt, bewegt sich jedes wachsende Phänomen aus der Zukunft auf uns zu. Tatsächlich hat diese Annäherung weder zeitlichen noch räumlichen Charakter. Was sich uns nähert, ist bloße Intensität. Erreicht sie unseren Frequenzbereich, wird das Phänomen vom Bewusstsein ergriffen und absorbiert. Dieses Ereignis nennen wir "Wahrnehmung" aus der Bewusstseinsperspektive und "Gegenwart" aus der Zeitperspektive.

Das Bewusstsein absorbiert heranreifende Phänomene,
wächst dadurch und spaltet sie dabei in Energie und Information.

Die dabei freigesetzte schwache Energie ist unter unserer Wahrnehmungsgrenze frequentiert und bildet somit - zeitlich gesehen - wieder die Zukunft. Es ist hilfreicher, sich vorzustellen, dass diese gewonnene Energie nicht in die Zukunft "zurückgeworfen" wird, sondern wegen der rapiden Frequenzsenkung einfach "unsichtbar" wird. Aus ihr lässt das Bewusstsein neue Phänomene entstehen, es benutzt diese Bauenergie zur Materialisierung der Erscheinungswelt.

Der ständige Zufuhr der durch die Bewusstseins-Spaltung freigesetzten Energie lässt die neu entstandene Phänomene weiter wachsen, sich intensivieren und schließlich eine für uns wahrnehmbare Form anzunehmen. Dann sind sie an der Reihe, im "Bewusstseinsreaktor" gespaltet zu werden.

Die Wahrnehmung "verbrennt" also stets die phänomenale Welt und erzeugt daraus drei Produkte:

  • Bewusstseinswachstum (Erfahrung)
  • Freie Energie (zeitlich gesehen - Zukunft)
  • Entkräftete Information (zeitlich gesehen - Vergangenheit).

Unser Bewusstsein ist kein Zug auf den Schienen der Zeit. Vielmehr ist es ein Kernreaktor, wo die Zeit als einer der Zerfallprodukte entsteht. Als ein virtueller Effekt, das vom Infoenergiestrom verursacht wird. Das Gefühl der Fortbewegung der Zeit entsteht allein aus dem unaufhörlichen Infoenergiefluss in- und durch das Bewusstsein.

Diese "Kernreaktion" verarbeitet die Schöpfung und trägt dazu bei, sie dadurch im Gange zu halten. Das gilt auch für das kosmische Bewusstsein. Es ist eine ungeheuer lebendige "Maschine", die das Universum durch sich dreht und formt. Das Bewusstsein erschafft dauernd das Universum und lässt es durch sich fließen, erfährt es. Wie ein metaphysischer Bauer, der seine Nahrung im ewigen Kreislauf herstellt, frisst und wieder herstellt.

Wie wir die Welt erschaffen

Ich versuche jetzt mit Hilfe einer Analogie diese Bewusstseinsmechanik plastisch zu machen.

Irgendwann begann sich dieses Buch in meinem Geiste zu klären und zu verdichten. Als erste haben sich diejenigen Ideen festere Formen angenommen, die strukturell, nicht chronologisch Vorrang haben. So, wie alles Leben wächst, das Wichtigste schlüpft aus der Idee als Erstes heraus und beginnt, Strukturen entlang der Kraftlinien der Zukunft zu bilden.

Sie lesen jetzt diesen Text und bewegen sich mit Ihrem Blick entlang der Zeilen fort. Zeile für Zeile, eine Minute nach der anderen. Es sieht so aus, als ob das, was auf Sie zukommt, sein Ursprung im bereits Gelesenen hätte, aber dem ist es nur zum geringen Teil so.

Wesentlich ist es dagegen, dass der strukturbildende Faktor bei der Entstehung des Buches die Idee ist, die sich in diesem Text verkörpert. Diese Idee können Sie sowohl "von hinten nach vorne" als auch umgekehrt erleben. Einige spätere Passagen "verursachen" manche Frühere, wichtige Thesen werden als Schlüsse dargestellt und benötigen dementsprechend Begründungen in der "Vergangenheit".

Die Idee, Strukturseele des Buches ist - über das komplizierte Spiel von Zusammenhängen entlang und gegen der Leserichtung hinweg - ein organisches Ganzes. Sie manifestiert sich als Buch und kann auch als Buch, eine Abfolge von Worten und Sätzen, wahrgenommen werden.

Wir können jetzt Ihren (sonst so unbeschwerlichen) Leseprozess für eine Analogie des Schöpfungs- und Erfahrungsprozesses missbrauchen. Dies sähe dann so aus:

  • Sie, LeserIn, sind in dieser Analogie ein individuelles Bewusstsein
  • Das Buch als Ding ist die materielle Wirklichkeit
  • Die Idee des Buches ist die Urdimension höchstpersönlich
  • Die Fortbewegung des Blickes ist die Zeit, unsere Wahrnehmungsart
  • Das bereits Gelesene ist die Vergangenheit
  • Das vor Ihnen Liegende, Verborgene ist die Zukunft

Das Modell ist selbsterklärend: Indem wir lesen, erfahren wir die Idee schrittweise als Buch. Indem wir leben, erfahren wir die Realität zeitlich als materielle Wirklichkeit. Zukunft und Vergangenheit liegen zwar außerhalb unseres "Erfahrungsstrahls" (Blickfeld). Dennoch sind sie außerzeitlich existent, wenn auch kaum wahrnehmbar.

Jetzt versuchen wir dieses Modell an die Realität etwas feiner abzustimmen.

1. Kennen Sie den alten Spionagetrick - mit Milch geschriebene Briefe? Das Adressat hält das Blatt über einer Kerze und... Das Unsichtbare wird plötzlich sichtbar. Stellen Sie sich vor, unser metaphysisches Buch ist scheinbar leer. In unserem brennenden Blickfeld entstehen aber auf dem weißen Papier Buchstaben und Worte. Sie treten in Erscheinung unmittelbar in unserem sich fortbewegenden Blick. Und es ist die Strahlung unseres Sehens, die Idee als Text wahrnehmbar macht. Wir leisten den Energiezufuhr, der diese Verdichtung ermöglicht.

2. Der nächste Schritt. Stellen Sie sich vor, wir sind mehr, als magische Leser. Wir sind auch Co-Autoren des Buches. Obwohl wir uns selbst als Lesende empfinden, schreiben wir dennoch gleichzeitig (! - außerzeitig - !) die noch unsichtbaren Zeilen vorne, in den nächsten Seiten. Wir korrigieren auch den bereits geschriebenen und gelesenen Text hinten, in der Vergangenheit.

3. Nächste Stufe. Wir sind nicht nur Schriftsteller und Leser. Wir sind zudem auch noch die handelnden Personen im Text. Als Co-Autoren kreieren wir Lebensläufe und Schicksalskurven unserer Helden - unsere eigenen Biographien. Als Leser erfahren wir diese unglaublichen oder ordinären Lebenslinien, unsere ureigenen Geschichten.

Versuchen Sie jetzt bitte das Bild plastisch zu empfinden:
Wir schreiben ein Buch darüber,
wie wir dieses Buch gelesen haben
und machen es dabei durch das Lesen sichtbar.

Merken Sie, wie unsere Begriffe aus allen Nähten platzen, wenn man eine zeitbasierte Analogie zur Beschreibung der Zeit benutzt?

.....................................


Zum Anfang
Weiter