Verstandes-Filter

Ein "lebender Beobachter" ignoriert gerne das beste Forschungsmaterial überhaupt, sein eigenes Leben. Stattdessen durchkämt er unbeugsam alle Wüsten seines pseudo-wissenschaftlichen Weltbildes. Mitten in diese würdenvolle Betätigung platzt dann ein Gedanke über einen bestimmten Freund. In 10 Sekunden ruft dieser plötzlich an. "Ha!" findet der Beobachter, denkt aber einen anderen Gedanken nicht durch. Den über eine mögliche Irrelevanz seines monumentalen Weltbildes angesichts dieses banalen Anrufs.

Beim Abendessen überlegt er, warum sein Kollege Dr. Paradigma die Problematik der kognitiven Dissonanz im modernen Behaviorismus so hochschaukelt... "Übrigens,- unterbricht ihn seine Frau unvermittelt - ich habe gestern in der Stadt deinen netten Kollegen Herrn Paradigma gesehen. Ein komischer Name. Ist er ein Inder?" "Nein",- sagt der lebende Beobachter und verspürt gar keine kognitive Dissonanz...

Das Dilemma des lebenden Beobachters ist beinahe magischer Art: Egal was in sein Bewusstsein dringt, auf dem inneren Weltbildschirm läuft immer nur "Casablanca". Es ist erstaunlich, wie sicher und blitzschnell der menschliche Verstand alle inkongruenten Informationen gleich am Eingang abfängt und wegsperrt.

Ich habe früher für unterschiedliche Gruppen Konzentration- und Gedächtnistraining unterrichtet. Um die Funktionsweise der Verstandes-Filtern zu illustrieren, habe ich eine Eskimo-Erzählung verwendet, die der britische Psychologe Sir Frederik Bartlett für eine Gedächtnis-Studie benutzt hatte.

In dieser Kurzgeschichte begleitet ein Jüngling von Egulac eine Geisterschar auf einem Kriegszug und kämpft auch mit. Dann sagen die Geister, er sei getroffen und bringen ihn zurück ins Dorf. Der Jüngling verspürt keinen Schmerz und erzählt allen Leuten von der Geisterschlacht. "Als aber die Sonne aufging, fiel er tot um. Etwas Schwarzes quoll aus seinem Mund."

Ich kündigte trügerisch eine Gedächtnisübung an und las diese mystische Geschichte unter vier Augen einem Kursteilnehmer vor. Seine Aufgabe war es, alles aufzunehmen und dann einem Anderen möglichst textgetreu nachzuerzählen. Der Nächste gab dies genauso weiter und als die Kette von ca. zehn Personen durch war, trug der Letzte seine Endversion der Gruppe vor.

Das war also keine "Stille Post", akustische Filter waren nicht im Spiel, sehr wohl aber mentale. Am Ende blieb immer ein mehr oder weniger exakter militärischer Bericht und... keine Spur von den Geistern. Dabei heißt die Erzählung "Krieg der Geister", es handelt dabei um ziemlich mysteriöse Ereignisse und die Aufgabe lautete: "Wahrnehmen, nicht interpretieren."

Wir haben uns jedes Mal den Geistern auf die Spur begeben, um festzustellen, wann werden diese Informationen ausgeschaltet. Sie wurden in der Regel schon von den ersten fünf Teilnehmern nach und nach ausgefiltert. Und warum? "Weil es keine Geister gibt".

Unser kollektives Gehirn-Modell funktionierte also einwandfrei, Nichts dem Weltbild inkongruentes kam durch. Auf der Leinwand lief weiter der alte Film. Auch Bartlett, der nicht mit den Gruppen, sondern individuell arbeitete, berichtet, nach zwei Wochen konnte keine der Versuchspersonen sich mehr an die Geister erinnern.

Zufälle und andere Eskimos

Nun, die Natur darf zwar mittlerweile wieder die Leere ertragen, sagen manche Wissenschaftler. Aber nicht unsere mentale Natur, meine ich. Wenn die Geister verschwinden, was letztendlich ihrer Natur ganz und gar entspricht, muss doch ein Ersatz her, die Schlacht hat doch laut Berichterstattungen stattgefunden. Wissen Sie, wer da in der Endversion anstatt der Geister kämpfte? "Eskimos", natürlich...

Diesen Ersatz-"Eskimos" begegnen wir immer und überall. "Plötzlich" ist zum Beispiel ein "Eskimo". Oder - "auf einmal". Aber auch unzählige renommierten Worte. Wissen Sie was Schwerkraft ist? Ich sage es Ihnen, Schwerkraft ist auch ein Eskimo. Ich persönlich nehme es dem alten Kosmomechaniker nicht übel, dass er einen wirklich schwer verdaulichen Begriff radikal verkürzte. Nämlich den Begriff "Wir-wissen-alle-nicht- W I E -die-Erde-Äpfel-anzieht-aber-wir-nennen-es-ab-jetzt-Schwerkraft". Einfach "Schwerkraft" ist sicherlich praktikabler.

Sir Newton hat auch nicht behauptet, er habe das Phänomen irgendwie erklärt. Er hatte es benannt, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Wir sind übrigens auch heute noch im Verständnis dieses Phänomens ungefähr an der Stelle, wo Newton vor dreihundert Jahren gestartet hat. Unter anderem auch deswegen, weil wir das Wort "Schwerkraft" zum Eskimo gemacht haben. Es erklärt zwar nichts, es ersetzt aber glatt jede Erklärung, es bedeckt das Loch im Weltbild, es blendet das Rätsel vollkommen aus.

Der Begriff "Wir-haben-keine-Ahnung-wie-die-Koizidenzen-zustande-kommen-und-nennen-es-Zufall" ist auch besser unter seinem Kurznamen "Zufall" bekannt.

Am 17.07.1992 flog ich aus Freetown, West-Afrika für drei Tage nach Moskau. Dort traf ich in einer endlosen Menschenmenge den Helden meiner Kindheit, den sagenumwobenen Seemann, den Kapitän, meinen geliebten Onkel Kira. Nase zur Nase. Er lebte damals in Wladiwostok, neun Tausend Kilometer weiter im Osten. Und dieses Treffen war nicht geplant. Kein Wunder, dass ich völlig perplex rief: "Kira!!! Unglaublich!!! Zehn Jahre ist es her! Was machst Du denn in Moskau!?" Und er fragte mich auch: "Weißt du von Nichts?"

Was ich nicht wusste, war Folgendes: Meine kerngesunde Mutter erkrankte plötzlich und starb. Kira war auf dem Wege zur Begräbnis. Wir flogen dann sofort nach Odessa, fuhren weitere 600 km mit dem Taxi auf die Krim, kamen kurz vor der Bestattung an und konnten so unseren Abschied nehmen...

Kriminologen sagen, wenn es in einer Sache mehr als nur einen Zufall gibt, dann ist das gar kein Zufall. Ich frage mich, wie viele Milliarden Zufälle wären notwendig, damit wir zwei aus all diesen Breiten, Längen und Kontinenten auf fünf Sekunden und drei Quadratmeter Raumzeit unbeabsichtigt kämen? Das Reflektieren über die astronomische Unwahrscheinlichkeit unseres Treffens in Moskau kann zwar mit dem Wort "Zufall" üblich-wissenschaftlich verdrängt worden. Aber der gesunde Menschenverstand sagt: Habe Mut einzugestehen, dass diese konventionelle "Erklärung" eigentlich gar keine ist. Sie ist bloß eine Ausflucht.

Ich habe Ihnen diese persönliche Geschichte brav chronologisch erzählt, in der Reihenfolge meiner Erfahrung. Widerstehen wir noch einmal der anerzogenen Versuchung, Geschehnisse in diese Richtung auch zu erklären. Dann ersparen wir uns all die verbalen Überbrückungskabel wie "plötzlich", "unvermittelt", "überraschend", "auf einmal"... Teleologisch gesehen ist der Kern der Geschichte denkbar einfach: Wir beide, Kira und ich, waren beim Begräbnis seiner Schwester und meiner Mutter dabei. Genau das war die Ziel-Ursache unserer Begegnung in Moskau. Das Treffen war kein glücklicher Zufall (aus welchem wir keine philosophischen Schlüsse ziehen dürfen). Es war eine contrachronologische Folge des Dabei-Seins.

Legende von der Zufall-Evolution

"Zufall" und "Absicht"... Ich glaube, damit haben wir gute Schüssel zum Verständnis, wo unsere heutige Wissenschaft vom Leben - Biologie - steht und warum sie unsere fatale Haltung der Natur gegenüber begünstigt.

Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich sich einzelne wissenschaftlichen Disziplinen entwickeln. Während in der Physik eine Revolution auf der anderen reitet und die dritte vor sich treibt, erleben wir in der Biologie einen endlosen und paradoxen ideologischen Stillstand. Klar, gibt es gewisse postdarwinistische Entwicklungen. Es ist allerdings wie in China Anfang Achtziger: Hier und da betreibt man schon den Zwerg-Kapitalismus, huldigt aber nach wie vor dem großen Vorsitzenden.

Nun, dass manche wissenschaftlichen Theorien schnell veraltern ist ja an sich normal. Wenn ein Darwin in einer Zeit theoretisiert, wo alle entscheidenden Erkenntnisse über den Aufbau lebendiger Materie noch komplett fehlen, kann man wohl nicht erwarten, dass seine Vorstellungen über die Mechanismen ihrer Evolution zutreffend sein könnten. Wir vergessen, dass Darwin schlichtweg keine Ahnung von Sachen hatte, die heute jedes Schulkind weis. In seiner mentalen Welt fehlten ganz einfach alle Schlüssel-Begriffe: Zelle, Organellen, DNA, RNA, Aminosäuren, Genen usw. Er wusste nichts von den Gesetzen der Vererbung, genetischer Informationsübertragung, geschweige schon von solchen Sachen wie molekulare Wellenkommunikation. Wenn Darwin nur ahnen könnte, Informationsmengen welchen Ausmaßes und Komplexität in der Biomaterie stecken und sie in Bewegung setzten! Wie viel Intelligenz und Kooperation schon auf den molekularen und zellularen Ebenen im Spiel ist... Er hätte seine graue Kampf-Theorie einer absichtslosen Evolution wohl nie veröffentlicht.

Der Kosmologe Fred Hoyle meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Leben durch Zufallsmechanismen entwickelt hat, ist nicht höher als die, dass sich ein funktionierendes Flugzeug zusammensetzt, wenn ein Wirbelsturm durch einen Schrottpatz fegt. Nun, ich würde sagen, Jemand, der ein Flugzeug nur von außen gesehen hat und auch keine Ahnung über das komplexe Innenleben der Maschine hat, der könnte dies durchaus für möglich halten.

Darwinscher Vorstellung folgend, unterschätzen wir die unermessliche Komplexität des Lebens und lassen uns mit vergleichsweise völlig lächerlichen Zahlen hypnotisieren. Milliarden Jahren der Evolution, Abermilliarde blinder Versuche unermüdlicher Natur! Hier werden wir schwach: Na gut, bei so vielen Proben entsteht vielleicht DNA oder eine neue Tierart... Es ist uns einfach unbegreiflich, dass eine Milliarde eine verschwindend kleine Zahl sein kann. Dass sie im Bezug selbst auf sehr einfache Systeme (von wegen DNA!) winzig ist. Kennen Sie die Rubik-Würfel? Raten Sie mal, wie viel Zeit bräuchte ein Blinder für die richtige Lösung bei einer Drehung pro Sekunde? Durchschnittlich 126 Milliarde Jahre...

Darwinisten wollen in 5 Milliarden Jahren die ganze Entwicklung aller unzähligen Lebensphänomene durch Blindversuche bekommen haben. Diese auch mathematisch gesehen absolut defekte Erwägung verfehlt ihr ursprüngliches Ziel um genau 180 Grad. Auch wenn durch Wirbelstürme über Milliarden von Schrotthaufen ein funktionierendes Flugzeug zustande käme... Das wäre immer noch kein Beweis für eine funktionierende Methode der Flugzeugherstellung. Nein, so was funktioniert als eine Methode eben nicht.

Lassen wir die naive Einbildung, das ganze Universum entstünde zufällig, kurz beiseite und betrachten den Komplexitätsgrad - sagen wir - des Eiweißes. Eine normale Ferment-Kette kann etwa 200 Glieder mit jeweils 20 Verbindungsmöglichkeiten enthalten. Würden sich die Aminogruppen zufällig zusammenfügen, hervorriefe dies eine unvorstellbare Menge von nutzlosen Verbindungen, mehr als die Zahl aller Atome in allen Galaxien, und das nur für ein Ferment. Davon gibt es aber über 2.000 Arten. Es gibt Schätzungen, um allein die Zusammenfalten-Kombinationen einer einzigen Aninosäuren-Kette zu berechnen, bräuchte ein modernes Supercomputer 1027 Jahre.

Das eigentliche Problem der Darwinisten sind aber nicht die kurzen 5 Milliarden Jahren Zeitspanne für die ganze Entwicklung aller unzähligen Lebensphänomene. Allein die Tatsache, dass das komplizierteste Reproduktionssystem von DNA, RNA und Eiweiß in jeder Zelle von Anfang an vollkommen sein muss, bringt das Darwinsche Kartenhaus zum Zusammensturz.

Wir bräuchten eigentlich unsere kanonisierte Zufall-Erklärung der Evolution schon deswegen nicht ernsthaft zu disputieren, weil sie im Grunde nie eine war. Sie stellte vielmehr eine Negation der früheren religiösen "Intelligenz-Erklärung" dar.

Die moderne Kenntnis über die unermessliche Komplexität der lebendigen Materie entzog dieser veralteten Science-Fiction endgültig jede Argumentationskraft. Intelligenzlose Evolution - und das betrifft nicht nur die Biosphäre - kann grundsätzlich nicht funktionieren.

Warnungen, die alle hören - nur wir nicht...

Wir hantieren gerne und unreflektiert mit unseren verbalen Lückendecker. Neben "Zufall" steht ganz oben auf der Liste auch "Instinkt". Gregory Bateson sagt, dieses Wort ist eine Art Black Box, ein Erklärungsprinzip, womit man alles erklären kann, was man nur will. Das stimmt, "Instinkt" ist auch ein ausgeprägter Eskimo. In voller Länge heißt der Begriff "Alles-was-wir-im-Verhalten-der-Lebewesen-nicht-weiter-ergründen-können-nennen-wir-Instinkt".

Warum wäscht der Waschbär seine Nahrung immer ab? "Instinkt". Warum vererben Männchen einer japanischen Affenart den sozialen Rang der Mutter statt ihn zu erkämpfen? "Instinkt". Warum bauen Ameisen in der australischen Wüste feste Wege, indem sie Sandkörner mit dem Saft einer Pflanze verkleben? "Instinkt". Warum nehmen Alaska-Bisons Anlauf von einer Böschung aus und rutschen dann spaßeshalber mit ausgestreckten Beinen und erhobenem Schwanz auf dem Eis? Sie wissen ja schon - "Instinkt".

Dieses Zauberwort kann uns allerdings nicht immer aus der Erklärungsnot retten. Haben Sie noch den Tsunami im Indischen Ozean in Erinnerung? Am 26. Dezember 2004 hat ein Seebeben Stärke 9,1 einen Tsunami ausgelöst, welcher durch mehrere Flutwellen verheerende Schäden in Küstenregionen von Südasien verursachte. Insgesamt sind durch den Tsunami etwa 230.000 Menschen gestorben. Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7 Millionen Einheimische rund um den Indischen Ozean obdachlos.

Nach dem ersten Schock tauchte eine erstaunliche Frage auf, die ich allerdings nicht allzu oft gestellt hörte. Wieso gab es bei diesem Ausmaß an Tod und Zerstörung gar kein Tierkadaver? Diese Frage haben als erste die Behörden von Sri Lanka artikuliert, drei Tage nach der Katastrophe, als sie schon 22 Tausend Tote gezählt haben. Warum gab es nicht mal im Küstenbereich des Naturparks Jala tote Tiere? - fragte sich sein Direktor Ratnajake. Kein einziger Elefant, kein Leopard, nicht mal ein Kaninchen!

Das gleiche Bild überall rund um das Indische Ozean. Es tauchen dann Berichte auf, dass Tiere aller Arten schon drei bis vier Tage vor dem Tsunami - ohne jegliche Vorbeben wohlbemerkt - angefangen haben, sich von den Küsten in die höher gelegene Gebiete zurück zu ziehen. Ein Exodus biblischen Ausmaßes, der nur von der intelligentesten Spezies des Planeten völlig ignoriert wurde.

Da uns bei dieser gigantischen artenübergreifenden Rettungsaktion das Wort "Instinkt" nicht wirklich aus der Erklärungsnot rettet, muss hier das Wort "Gefühl" herhalten. "Tiere fühlen so was", sagen wir dann gewöhnlich und geben uns damit zufrieden. Interessanterweise ist dabei unsere Messlatte für ein intelligentes Verhalten übermenschlich hoch angesetzt.

Stellen Sie sich vor, es hätte sich um uns Menschen gehandelt. Bei wie viel Prozent der Population würden wir dann noch vom "Gefühl" sprechen und ab wann von "Information"? Wenn 10% der Bewohner einer Stadt drei Tage vor dem Tsunami auswandern würden, könnte das vielleicht noch als gefühlsbedingt erklärt worden. Bei 30% würden wir sicherlich von "informiert sein" sprechen. Und wenn die Hälfte der Menschen flieht, dann wissen die schon felsenfest Bescheid, oder? Was ist mit 100% der Population und 100% erfolgreich? Nicht nur bestens informiert, sondern auch organisiert und diszipliniert, nicht wahr? Sie irren nicht irgendwie auf der Küste herum, überwältigt von "Gefühlen", sondern bringen sich gezielt und rechtzeitig in Sicherheit!

Wir haben offensichtlich ein Problem, ein solch intelligentes Tierverhalten in Kategorien von Information und Kommunikation zu verstehen. Kein Wunder, uns fehlt dafür jegliche "wissenschaftliche" Grundlage! Wir kennen weder solche Kommunikationswege noch solche Sprachen. Und der mögliche Sender...

Das wäre nach unseren Begriffen nicht mal etwas Lebendiges, ganz geschweige vom "Bewusstes". Wir können ja kaum was mit der Aussage anfangen, der Planet selbst - Mutter Erde - hätte alle Tiere vorgewarnt. Das würde doch heißen, wir leben auf einem Lebewesen, das mit anderen Lebewesen kommuniziert - und wir, Krone der Schöpfung, haben davon keinen blassen Schimmer...

Oder - eins drauf - war vielleicht der Informationssender... das Wasser selbst? Hier muss ich allerdings etwas weiter ausholen...

Geschichte von Kuzkina mat'

Nikita Chruschtschow war dieser glatzköpfige Sowjet-Zar mit dem dämlichen Grinsen und fulminantem Auftreten. Das war der Typ, der in der UNO mit dem Schuh auf den Rednerpult hämmerte und versprach, "wir (Sowjets) werden euch (Kapitalisten) begraben". Dabei drohte er dem Westen mit nichts Geringerem als damit, Kuzkina mat' (Mutter vom Kuzka) zu zeigen. (???) Keiner verstand das auf Anhieb. Die Journalisten schlugen ihre Wörterbücher auf und fanden nichts. Wer ist Kuzka? Warum will uns Mister Chruschtschow die Mutter vom Kuzka zeigen? Und was ist denn so schrecklich an der Dame, dass sie als eine geheime Wunderwaffe dargestellt wird?

Nun, wenn ein Russe jemandem droht, Kuzkina mat' zu zeigen, bedeutet das gar nichts Konkretes auch wenn das so personenbezogen klingt. Genauer gesagt, weißt kein Mensch etwas über Kuzka, über seine Mutti und auch nicht, woher der Ausdruck eigentlich kommt. Wenn Sie also bei dieser Drohung schnell nachhacken würden, sollte der säbelrasselnde Russe sofort ins tiefe Grübeln geraten. Nur so, als Selbstverteidigungs-Tipp.

Damals beschloss man eine Entwarnung zu geben: Chruschtschow meine wohl nichts Bestimmtes, hieß es. Es gibt allerdings ein paar Waffenschmiede in der Ural-Stadt Tscheljabinsk, die darüber ganz anders denken. In einem Museum steht dort eine bereits entschärfte - gepriesen sei der Herr - 100-Megatonnen-Wasserstoffbombe aus der UNO-Schuh-Klopf-Zeit. Ich habe schon dividiert für Sie: Hundert Megatonnen sind Zehntausend Hiroschima-Bomben. In Zahlen: 10.000 Mal Hiroshima. Die stärkste Bombe aller Zeiten ist rundlich und hat einen humorvollen weiblichen Beinamen: Kuzkina mat'. Die alten Männer aus der Rüstungsindustrie sagen: Nikita wusste ganz genau was er zeigen wollte.

Wieso hat man denn diese Superbombe eigentlich entschärft? Es gab damals einen Witz. Pressekonferenz. "Genosse General, das Verteidigungs-Ministerium hat einen Test in der Stärke von 10-Megatonnen angekündigt. Die gemessene Explosionsstärke betrug aber 100 Megatonnen. War da etwa ein Fehler in der Zeitung?" "Nein, die Angaben in der Presse waren allesamt korrekt. Es wurde tatsächlich nur die 10-MT Test-Explosion geplant... Es hat dann aber so arg geknallt, leck mich am Arsch, du..."

Jeder Witz ist ja zum Teil Witz. Kuzkina mat' hatte eine deutlich kleinere Vorgängerin gehabt, die den fröhlichen Rekord hält, die stärkste jemals überirdich gezündete Wasserstoffbombe zu sein. Ein Kernphysiker erzählte mir, der Pilot warf sie aus der 12 Tausend Meter Höhe nördlich von Nowaja Zemlja ab. Und obwohl er mit der Höchstgeschwindigkeit flog, entkam er nur wie durch ein Wunder der Explosion, so stark war sie. Die Explosionswelle ging mehrfach um den Planeten und wurde auch mehrfach von allen seismografischen Stationen gemessen. Und jetzt kommt's: die Stärke betrug über 50 Megatonnen, obwohl die ausgerechnete Kraft viel geringer war.

Warum plötzlich eine große Differenz? Ich weiß es nicht. Der Kernphysiker auch nicht. Keiner wusste wie das gehen soll, dass eine Bombe viel stärker explodiert als sie es eigentlich kann. Mein grauhaariger Gesprächspartner meinte, seine einzige Erklärung wäre, dass das Meereswasser die Kernreaktion fortsetzte, es explodierte sozusagen mit.

Er sagte, diese Vermutung war auch der Grund warum man Kuzkina mat' danach entschärfte und in ein Museum abschob. Es hieß, woher sollte man bei einer verdoppelten Einwirkung wissen, ob dann eine zehn- oder hundertfach stärkere Reaktion ausgelöst wäre, ob nicht das ganze Weltozean explodieren würde? Das sowjetische Territorium wäre in diesem Falle in Mitleidenschaft gezogen! So global kleinkariert.

Ich habe mir damals gedacht: Unglaublich, nicht nur eine Bombe oder ein Mensch, auch Wasser kann explodieren! Als hätte dem Ozean der Kragen geplatzt und es haute ordentlich auf den Tisch, was dann auch die Wirkung zeigte...

Intelligente Wasserköpfe

Das habe ich allerdings so metaphorisch gedacht, denn ich hielt das Wasser wie die Meisten von uns für tote Materie... Für was denn sonst?

Es dauerte Jahre und Bücher, bis ein anderes Bild entstand, bis sich die Puzzle-Stücke anders zusammenfügten. DNA-Doppelhelix und spiralförmige Bewegung des lebendigen Wassers... Wesenseinheit des Meereswassers, des Blutes und des Zellwassers... Das Gedächtnis jeder Schneeflocke, die getaut und eingefroren wieder ihre absolut einzigartige Form bildet... Der Informationsgehalt des Wassers in Form von messbaren elektromagnetischen Frequenzen...

Wenn Sie die Wasserkristall-Fotografien der des japanischen Forschers Masaru Emoto kennen, haben Sie das Wunder des sichtbar gewordenen Gedanken erlebt. Emoto hat anhand von Zehntausenden von Aufnahmen nachgewiesen, dass Wasser in der Interaktion mit menschlichem Bewusstsein Ordnungszustände in Form unterschiedlichster geometrischen Strukturen bildet oder auch verliert, wenn wir es durch destruktive Mental-Energie abtöten.

Mittlerweile weis ich, dass Wasser nicht nur ein Bewusstseinsspiegel, sondern auch ein universaler Bewusstseinsträger ist. Unter Anderem half mir folgende Information seine Trägerfähigkeit einzusehen.

Der britische Neurologe Dr. John Lorber erforschte jahrzehntelang das Phänomen Hydrozephaliden, zu deutsch Wasserköpfen. Das sind Menschen, bei denen das Gehirn teilweise oder auch gänzlich durchs Wasser ersetzt wird. Wenn Sie daraus unbedingt auf eine schwere geistige Behinderung schließen, dann überstürzen sie etwas.

Lorber führte mehr als sechshundert Messungen an Hydrozephaliden durch. Und selbst bei den "kompletten" Wasserköpfen, wo 95% des Schädels mit Flüssigkeit gefüllt war, zeigte sich die Hälfte der Personen geistig normal und wies sogar einen überdurchschnittlich hohen IQ auf. Also, hirnlos und intelligent zugleich.

Ein Student von der Universität Sheffield mit dem Intelligenzquotient von 126, Mitglied des Clubs der "Superintelligenten" war nicht mal besonders beeindruckt, als Dr. Lorber feststellte, dass der junge Mann mit besten Leistungen in Mathematik kein nachweisbares Gehirn besitzt. Irgendwie doch verrückt. Ich wäre unsäglich erschüttert...

Es gibt andere Experten, die gleich Unerklärliches dokumentiert haben wie z.B. deutscher Gehirnexperte Hufeland oder der berühmte Gehirnspezialist Dr. Schleich. Der Letztere erstellte eine lange Liste mit Fällen schwerster Verluste des Hirngewebe bei den Wasserköpfen ohne jegliche geistige Behinderung der Betreffenden.

Ich frage mich: Wenn aber ein halber Liter Wasser im Schädel so gut mit dem menschlichen Gehirn aufnehmen kann, was kann dann ein ganzes Weltozean?

 

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